Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) hat mit #Ehrenpflegas eine Miniserie produzieren lassen, die junge Menschen für Pflegeberufe begeistern sollte. Das ging gründlich schief. Für das Ministerium unter der Leitung Giffeys hagelt es harte Kritik.
Worum geht es in der Miniserie?
In den von Constantin Film entwickelten Videos treten die Schauspieler Lena Klenke und Danilo Kemperidis und Lisa Vicari als Auszubildende in Pflegeberufen auf. Bekannt sind die drei aus „How To Sell Drugs Online (fast)“ und „Dark“. Die beiden Serien erhielten hervorragende Kritiken – was von Ehrenpflegas nicht behauptet werden kann. Die Protagonisten der Miniserie treten als oberflächliche, nicht sonderlich intelligente und motivierte angehende professionell Pflegende auf die Bühne.
Dabei geht es in der Serie kaum um den Beruf, sondern vielmehr um die Daily Soap ähnlichen Geschichten der Auszubildenden. Die Mischung aus den Charakteren und der Storyline wirkt alles andere als ansprechend. Der Pflegeberuf, so ein gängiger Vorwurf, werde damit als unprofessionell darstelle. Die Sozialen Medien überschlagen sich mit Spott und Ablehnung.
Was sagen die Pflegenden?
Insbesondere auf Twitter beschäftigen sich eine Vielzahl von Posts unter dem Hashtag Ehrenpflegas mit der Miniserie. Der Nutzer „Der SiS“ schreibt beispielsweise: „Sie würden gerne mit irgendwas gerne Geld verdienen? Gehen Sie in die Pflege. Wir sind so verzweifelt, inzwischen nehmen wir quasi jeden und wenns Examen nicht klappt dann Pflegehelfer. International sind wir zwar abgehängt aber Hauptsache das Image passt.“ Damit trifft er den Nerv vieler Pflegenden. Die Kritik bezieht sich auf die Darstellung des Pflegeberufs. Die Menschen fühlen sich in ein negatives Licht gerückt.
Selbst der DBfK sah sich zu einem Statement gezwungen. Darin heißt es unter anderem: „Die Darstellung der Anforderungen an Pflegefachpersonen in der Miniserie „Ehrenpflegas“ verletzt Selbstverständnis, Ethos und Pflegefachlichkeit der Berufsgruppe.“ Weiter heißt es dort: „Wichtig ist vor allem, dass ein den tatsächlichen Anforderungen in den Pflegeberufen realistisch entsprechendes Bild gezeichnet wird. Dies leistet die Serie auch im Zusammenspiel mit den anderen Kampagnen-Bausteinen nicht. Die klischeehafte Überzeichnung in der Mini Serie „Ehrenpflegas“ spiegelt allenfalls die Vorurteile der Macherinnen und Macher wieder.“
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