Die Pflegebranche kennzeichnet sich durch einen sehr hohen Anteil weiblicher Fachkräfte. So liegt der Frauenanteil in der Branche bei rund 80% (1). In der Führungsebene zeichnet sich allerdings ein anderes Bild ab. Hier liegt die Geschlechterverteilung bei rund 50% auf beiden Seiten. Das Phänomen zeigt sich auch in anderen Branchen wie der Gastronomie oder der Tourismusbranche. Mit rund 50% hat die Pflegebranche aber immer noch einen überdurchschnittlich hohen Anteil an Frauen in Führungspositionen. Der branchenübergreifende Durchschnitt in Deutschland liegt bei rund 28% (2).
Als mögliche Ursache für dieses Ungleichgewicht wird beispielsweise die hohe Teilzeitquote bei Frauen, die häufig noch mit der Kinderbetreuung bei berufstätigen Müttern in Verbindung steht, erachtet. Selten werden Führungspositionen mit Teilzeitkräften besetzt und auch die Zeit für Weiterbildungen ist bei Teilzeitkräften in der Regel limitiert. In der Altenpflege und in Arztpraxen sind rund die Hälfte aller Frauen in einem Teilzeitverhältnis. Bei der ambulanten Pflege liegt der Schnitt sogar bei 73% (2).
Innerhalb der Branche zeichnen sich aber auch Unterschiede ab. Im Krankenhaussektor liegt der Anteil an Frauen in der mittleren Managementebene (Pflegedienstleitungen) bei rund 63% und in der oberen Führungsebene (Pflegedirektionen) bei rund 53% (3). Wobei Unterschiede bei den verschiedenen Trägern bestehen. Während bei Unikliniken und konfessionellen Kliniken ungefähr eine 50/50 Verteilung vorliegt, sind bei kommunalen Kliniken bedeutend mehr Männer in der Führungsebene vertreten und bei privaten Trägern im Schnitt mehr Frauen (1).
Eine Untersuchung der anderen Sektoren in der Pflegebranche aus 2016 hat ergeben, dass der Anteil männlicher Führungskräfte besonders bei Pflegeheimen und in der Tagespflege hoch ist. Das Verhältnis entspricht hier ungefähr 60% Männer zu 40% Frauen. In ambulanten Pflegediensten sind hingegen mit 52,3% ein wenig mehr Frauen vertreten (4).
Quellen: (1) pflegen-online (2) medwing
(3) pwc
(4) Statista