Gender Pay Gap, ein Begriff der mittlerweile wohl den meisten bekannt sein sollte. Eine finanzielle Benachteiligung der Frau, die nicht mehr selbstverständlich hingenommen wird. Für die sich sogar ein dafür bestimmter Tag in das Kalenderjahr eingebrannt hat, der „Equal Pay Day“. Weiterhin ist zwischen Männern und Frauen ein erschreckend hoher Gehaltsunterschied von ganzen 18 Prozent zu verzeichnen, so die Angaben des Statistischen Bundesamtes. Die Differenz misst sich am durchschnittlichen Bruttostundenverdienst in Deutschland. Einen Bereich trifft der Gender Pay Gap besonders stark, die Pflege und Fürsorge.
Warum ist ein Großteil des Gender Pay Gaps durch die „Care Arbeit“ begründbar?
Im Durchschnitt kümmert sich das weibliche Geschlecht 50 Prozent mehr um ihren kleinen Nachwuchs und pflegebedürftige Angehörige, die sogenannte „Care-Arbeit“. Mehr zum Thema „Care-Arbeit“ hält unser Blogeintrag bereit. Der Begriff Gender Care Gap trifft es also gut. Die zusätzliche schwere Last auf den Schultern der Frau neben der beruflichen Komponente sollte umverteilt werden. Ein leichter Anstieg von 1,6 Prozent des Vateranteils bei der Kinderbetreuung konnte bereits anhand des Elterngeld Bezugs ermittelt werden, jedoch immer noch nicht ausreichend.
Fremdbetreuung – Eine Lösung oder Verschiebung des Problems?
Den Nachwuchs in eine Fremdbetreuung zu geben und somit eine stärkere Einbindung von Frauen in den Arbeitsmarkt mit höherem Stundenumfang könnte eine mögliche Lösung sein. Denn eine Ursache für den Gender Pay Gap stellt unter anderem der Beschäftigungsumfang dar. Einen Haken hat die Fremdbetreuung von Kleinkindern jedoch, denn laut einer Studie aus Norwegen soll durch dieses Vorgehen das Stresslevel von Kleinkindern negativ beeinflusst werden. Klar, eine gute Fremdbetreuung stellt eine bedeutende Unterstützung des Familienlebens in einer sozialen Demokratie dar, dennoch sollte der Fokus nicht primär auf einer Erwerbstätigenquote liegen. Weitaus wichtiger ist ein großer Schritt des männlichen Geschlechts in Richtung Care-Arbeit.
Quelle: Dr. Patrizia Kokot-Blamey (2023), „Gender Pay Gap großteils ein Pflege- und Fürsorge-Gap: Patrizia Kokot-Blamey über die Gender-Gehaltslücke“ Verfügbar unter: https://idw-online.de/de/news810339 (Letzter Zugriff am 09.03.2023)
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