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Häusliche Pflege von Angehörigen: Eine verantwortungsvolle Aufgabe

Die Pflege von Angehörigen im eigenen Zuhause ist eine anspruchsvolle und emotional geprägte Aufgabe. Sie kann bereichernd sein, weil sie Nähe schafft und Pflegebedürftigen ermöglicht, in ihrer vertrauten Umgebung zu bleiben – gleichzeitig bringt sie aber auch erhebliche Herausforderungen mit sich. Umso wichtiger sind klare Strukturen, regelmäßige Pausen und die Bereitschaft, Hilfe anzunehmen.


Wer zählt als pflegende:r Angehörige:r?

Pflegende Angehörige müssen nicht zwangsläufig direkte Familienmitglieder sein – auch Freunde, Nachbarn oder Bekannte können diese Rolle übernehmen. Entscheidend ist, dass sie regelmäßig, freiwillig und unbezahlt im häuslichen Umfeld pflegen. Die Aufgaben reichen dabei von der Unterstützung bei der Körperpflege über die Medikamentenvergabe bis zur Organisation medizinischer und pflegerischer Dienste.


Typische Aufgaben im Pflegealltag

  • Grundpflege: Hilfe beim Waschen, Anziehen oder Toilettengang

  • Mobilisation: Unterstützung beim Aufstehen, Umlagern oder Bewegen im Rollstuhl

  • Ernährung: Zubereitung passender Mahlzeiten und Unterstützung beim Essen

  • Koordination: Organisation von Terminen, Pflegehilfsmitteln oder externen Diensten


Herausforderungen, die nicht zu unterschätzen sind

Pflegende Angehörige stehen oft unter starkem Druck – emotional, körperlich und zeitlich:

  • Zeitmangel: Viele berichten, dass die Pflege den gesamten Alltag bestimmt.

  • Gesundheitsrisiken: Eigene Bedürfnisse werden häufig vernachlässigt, was zu gesundheitlichen Problemen führen kann.

  • Emotionale Belastung: Gefühle wie Überforderung oder Schuld sind weit verbreitet.


Tipps für mehr Entlastung im Pflegealltag

  • Kommunikation: Sprich offen über Belastungen, Wünsche und Grenzen – mit der gepflegten Person und mit anderen Beteiligten.

  • Struktur schaffen: Ein Pflegeplan hilft, den Überblick zu behalten. Aufgaben können auch delegiert werden, etwa an ambulante Dienste.

  • Selbstfürsorge aktiv leben:

    • Gönn Dir regelmäßig Pausen und ausreichend Schlaf

    • Pflege soziale Kontakte und gönn Dir Auszeiten für Hobbys


Unterstützung aktiv nutzen

  • Ambulante Pflegedienste: Übernehmen Aufgaben im medizinischen Bereich oder bei der Grundpflege

  • Pflegekurse: Bieten praxisnahe Unterstützung für den Pflegealltag

  • Finanzielle Hilfe: Zuschüsse für Pflegehilfsmittel oder Verhinderungspflege können beantragt werden


Fazit: In der Pflege von Angehörigen die Balance zwischen Fürsorge und Selbstschutz finden

Die häusliche Pflege ist ein Ausdruck von Verantwortung und Zuneigung – aber sie darf nicht zur Überforderung führen. Wer langfristig für andere da sein will, muss auch auf sich selbst achten. Das bedeutet: Unterstützung annehmen, sich regelmäßig entlasten und offen über Belastungen sprechen. Nur so lässt sich diese wichtige Aufgabe nachhaltig bewältigen.

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