Fast jede Betreuungskraft kennt die Situation. Man kommt mit guten Ideen zu einer Person hin und wird abgelehnt. Manchmal ganz freundlich mit „Ach, Sie sind total nett, aber ich habe heute irgendwie keine Lust.“. Andere Personen sind da schon etwas direkter und unhöflicher – zum Beispiel mit einem Spruch wie in unserem Titel: „Ich habe keinen Bock auf Bespaßung! Hauen Sie ab!“. Dies ist für alle Personen keine einfache Situation. Wir möchten Ihnen ein paar Hinweise geben, wie Sie mit solchen Situationen umgehen können. Die Kommunikation spielt dabei eine herausragende Rolle.
Tipp 1: Die Ablehnung ist in der Regel nicht gegen Sie gerichtet
In den meisten Fällen ist die Ablehnung nicht gegen Sie gerichtet, sondern ein Ausdruck von genereller Unzufriedenheit in der jetzigen Situation. Sie waren schlichtweg zur falschen Zeit am falschen Ort. Dies ist manchmal leichter gesagt als getan, aber ein ganz zentraler Punkt in der professionellen Betreuung. Reagieren Sie daher vor allem verständnisvoll und lassen Sie der Person den eigenen Freiraum.
Natürlich sollten Sie nicht den Fehler machen und die Unzufriedenheit einfach auf die Tagesform schieben. Hin und wieder zeigt sich in der Unzufriedenheit auch wesentlich mehr.
Tipp 2: Gleichen Sie regelmäßig die Aktivierung und die Biografie miteinander ab
Aktivierung sollte immer was mit der betreuenden Person zu tun haben. Insbesondere zu Beginn der Karriere als Betreuungskraft versuchen KollegInnen vor allem Aktivierungsangebote zu machen, bei denen sie sich selbst wohlfühlen. Dies führt dazu, dass Angebote gar nicht in die Biografie passen. Vielleicht haben Sie auch schonmal davon gehört, dass ein ehemaliger Stahlarbeiter jetzt häkeln soll. Klar, dass kann funktionieren, aber „grobe“ Arbeiten wie Holzarbeiten könnten bei der Person angemessener sein. Grundsätzlich sollte immer eng geprüft werden, ob das Angebot die zu betreuende Person erfreut, oder aus purer Langeweile teilgenommen wird.
Wenn Angebote nicht passen, kann dies zu Unmut führen. Unmut führt zu Ablehnung und das zu Aggressionen. Sie merken: Eine gute Biografiearbeit und Erfassung von Hobbies ist zentral für eine gute Betreuung – mehr Details zur Biografiearbeit finden Sie in unserem Blog.
Tipp 3: Kommunikation ist alles
Eine Teilnehmerin eines Seminars sagte mal: „Gehen Sie zum äußersten und reden miteinander!“ – eine wundervolle Zusammenfassung für viele Bereiche. Auch für die Betreuung. Sie haben bei unserem zweiten Tipp bereits gesehen, dass Kommunikation Unmut vorbeugen kann. Daher sollten Sie bei allen Aktivierungen immer auf alle Kommunikationsformen achten. Sowohl die non-verbale, paraverbale als auch die verbale Kommunikation kann Ihnen wichtige Hinweise liefern, ob die Person Ihr Betreuungsangebot genießt. Dies ist Ihr Start für weitere Angebote!
Natürlich ist dies nur ein kleiner Einstieg, warum Kommunikation so wichtig in der professionellen Betreuung ist. Sie haben Interesse an mehr Informationen? Besuchen Sie unser Seminarangebot am 06.10.2021 zum Thema „Über Kommunikation Konflikte vorbeugen“.
Wir freuen uns auf Sie!